Riesenwelse im Gardasee: Ein wachsendes Problem
unter der Wasseroberfläche
Am Gardasee, bekannt für seine malerischen Landschaften und als beliebtes Touristenziel, sorgt derzeit nicht nur der Besucherstrom für Schlagzeilen.
Unter der Wasseroberfläche breitet sich eine neue Herausforderung aus: Große Welse, auch als „Torpedos“ bezeichnet, haben sich in den vergangenen Jahren in dem größten See Italiens stark vermehrt.
Diese Fische können mehrere Meter lang werden und stellen eine ernsthafte Bedrohung für das Ökosystem und die Freizeitaktivitäten dar.
Die „Monster des Gardasees“: Was verbirgt sich unter der Oberfläche?
Inhalt
ToggleDie riesigen Welse, die von Experten und Medien bereits als „Monster des Gardasees“ beschrieben werden, fühlen sich im Gardasee offensichtlich sehr wohl. Die Kombination aus milden Temperaturen und dem Fehlen natürlicher Feinde schafft ideale Lebensbedingungen.
Anfang Mai wurde mittels Sonartechnik ein besonders großes Exemplar von etwa drei Metern Länge entdeckt. Diese Funde zeigen, dass die Population der Raubfische kontinuierlich wächst.
Ein erfahrener Fischer berichtet
Marco Brognoli, ein leidenschaftlicher Angler mit über 40 Jahren Erfahrung auf dem Gardasee, bestätigt die zunehmende Sichtung großer Welse. Er berichtet von zahlreichen Exemplaren, die mindestens zwei Meter lang sind, etwas, das vor einigen Jahren noch unvorstellbar gewesen wäre.
Für ihn ist die Ausbreitung dieser Fische ein „epochales Problem“. Denn wenn die Welse weiter wachsen, könnten sie nahezu alles fressen: Wasservögel wie Enten und Kormorane, aber sogar kleine Hunde, die an den Ufern unterwegs sind, könnten gefährdet sein.
Brognoli zieht Vergleiche zu anderen Seen wie dem in Mantua, wo die Welse bereits erhebliche Schäden verursacht haben. Dort sei die Fischerei stark zurückgegangen, und Touristen meiden das Gewässer, da sie sich nicht mehr sicher fühlen.
Die Befürchtung ist groß, dass der Gardasee einen ähnlichen Verlauf nehmen könnte.
Herausforderungen und mögliche Lösungen für den Umgang mit den Torpedos
Der erste gesichtete Torpedo am Gardasee stammt von vor etwa fünf Jahren. Seitdem haben sich Sichtungen gehäuft.
Besonders eindrucksvoll ist ein Fangbericht von Brognoli: Bei einem Ausflug mit zwei Freunden gelang es ihm, innerhalb eines Radius von 200 Metern 14 große Welse zu fangen.
Trotz dieser Aktion bezweifelt er, dass die Fischer allein das Problem eindämmen können.
Forderungen nach politischen Maßnahmen
Brognoli fordert deshalb politische Unterstützung und schlägt vor, Sammel- und Entsorgungsstellen einzurichten, ähnlich wie bei der Regulierung von Wildschweinen.
Zudem schlägt er vor, in der Zeit von Mitte April bis Anfang Juni sogenannte „Selektionstage“ zu veranstalten, an denen gezielt bestimmte Fischarten gefangen werden sollen. Um die Fischer zu entlasten, sollten finanzielle Erstattungen für entstandene Schäden an der Ausrüstung bereitgestellt werden.
So hat Brognoli selbst durch den Fang eines großen Welses Ausrüstung im Wert von etwa 180 Euro verloren.
Fazit: Ein wachsendes Problem mit weitreichenden Folgen
Die zunehmende Verbreitung der großen Welse im Gardasee stellt nicht nur ein ökologisches Problem dar, sondern könnte auch das touristische Image des Sees negativ beeinflussen.
Die Kombination aus fehlenden natürlichen Feinden und idealen Lebensbedingungen hat zu einer raschen Vermehrung geführt. Es wird deutlich, dass langfristige Strategien notwendig sind, um diesen Trend zu stoppen und den Erhalt des einzigartigen Ökosystems sowie die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten.
Die Unterstützung durch politische Maßnahmen wird als unverzichtbar angesehen.
FAQ – Riesenwelse im Gardasee
Welche Fische breiten sich derzeit im Gardasee stark aus?
Im Gardasee vermehren sich vor allem große Welse, die auch als „Torpedos“ bekannt sind. Einige Exemplare können bis zu drei Meter lang werden.
Warum sind die Welse ein Problem für den Gardasee?
Die Welse sind Raubfische, die kaum natürliche Feinde haben und eine reiche Nahrungsquelle vorfinden. Sie können Wasservögel, Kleintiere und sogar kleine Hunde fressen, was das Ökosystem stark beeinträchtigt und die Sicherheit am See gefährden kann.
Wie lange gibt es die Welse schon im Gardasee?
Der erste große Wels wurde vor etwa fünf Jahren gesichtet. Seitdem hat sich ihre Anzahl deutlich erhöht und immer mehr große Exemplare werden entdeckt.
Welche Folgen hat die Verbreitung der Welse für die Fischerei und den Tourismus?
In Seen, wo sich die Welse stark ausgebreitet haben, ist die Fischerei oft stark zurückgegangen. Auch der Tourismus leidet, weil Besucher das Wasser meiden, wenn sie sich unsicher fühlen.
Welche Maßnahmen werden vorgeschlagen, um das Wels-Problem zu lösen?
Es wird vorgeschlagen, Sammel- und Entsorgungsstellen einzurichten sowie „Selektionstage“ zu veranstalten, an denen gezielt Welse gefangen werden. Außerdem sollen finanzielle Unterstützungen für Fischer bereitgestellt werden, um Schäden an Ausrüstung auszugleichen.
Können Fischer die Ausbreitung der Welse alleine stoppen?
Ein erfahrener Fischer glaubt nicht, dass die Fischer allein das Problem in den Griff bekommen können. Politische Unterstützung und koordinierte Maßnahmen sind notwendig.
Gibt es zusätzliche Regelungen am Gardasee, die Besucher kennen sollten?
Ja, in einigen Orten am Gardasee ist das Trinken von Alkohol in öffentlichen Bereichen verboten. Außerdem sollten Autofahrer auf mögliche Bußgeldfallen achten.