Felssturz am Gardasee ruft Bedenken
hinsichtlich der Sicherheit hervor.
15.09.2024 – Nach dem Felssturz vor einigen Tagen auf dem Straßenabschnitt zwischen Riva del Garda und Limone in der Nähe eines Tunnels äußert das interregionale Koordinierungskomitee zum Schutz des Gardasees Bedenken hinsichtlich der Sicherheit.
Es werden Fragen zum Zustand der bestehenden Felsbarrieren aufgeworfen. Der Felssturz ereignete sich am 6. September im Gebiet der Provinz Trentino, am südlichen Eingang der „Galleria Titani“.
An dieser Stelle musste die Gardesana, die Umgehungsstraße rund um den Gardasee, für mehrere Stunden gesperrt werden. Laut den offiziellen Dokumenten der Landesverwaltung von Trient sind dort Felsbarrieren installiert, die eigentlich dazu dienen sollten, herabfallende Steine abzufangen, wie das Komitee in einer Pressemitteilung erklärt.
Ausgehend von dieser Grundlage stellt das Komitee folgende Fragen: „Wenn Steine bis zur Straße gelangt sind, gab es dann eine ungeschützte Lücke zwischen den Barrieren? Wenn ja, aus welchem Grund? Oder konnten die vorhandenen Barrieren den Steinschlägen nicht standhalten?“ Gleichzeitig wird auf eine Analyse aus Juli 2022 verwiesen, die den Zustand der Felsbarrieren über der Gardesana im betroffenen Abschnitt untersucht hat.
„Diese Analyse hat ergeben, dass der Zustand der Barrieren veraltet ist“, so das Koordinierungskomitee. Zudem wird die Frage aufgeworfen, warum die Barrieren in den vergangenen Jahrzehnten nicht erneuert wurden.
Die drängendste und kritischste Frage in der Stellungnahme lautet: „Ist die westliche Gardesana momentan ausreichend und effektiv durch Schutzbauwerke gesichert?“ Des Weiteren wird hinterfragt, ob der Bau einer freischwebenden Brücke für den Radweg, die im Fels verankert ist, neben der Straße zulässig ist.
In seiner Stellungnahme weist das Koordinierungskomitee darauf hin, dass der etwa 5,5 Kilometer lange Abschnitt der westlichen Gardesana zu 3,6 Kilometern durch Tunnel verläuft. Neben dem kürzlich geschehenen Steinschlag habe sich am 8. März 2024 am Eingang der „Galleria Casagranda“ ein großer Felssturz ereignet.
Es sei offensichtlich, dass es auch zwischen den Tunneln zu weiteren Felsstürzen gekommen sei, die jedoch nicht registriert wurden, da sie den Straßenverkehr nicht beeinträchtigt hätten, erklärt das Koordinierungskomitee. Die Probleme in diesem Bereich seien nur oberflächlich behandelt worden. Felssicherungsarbeiten seien unterbrochen worden, um sie an den geplanten Fahrradweg anzupassen.
Dies habe zu einer gefährlichen Situation an der Gardesana geführt, die nicht länger ignoriert werden könne, betont das Komitee.
Darüber hinaus wird angesichts einer sich ständig verändernden Umwelt – sowohl durch natürliche Prozesse als auch durch den Klimawandel – die Frage aufgeworfen, ob der Bau einer freischwebenden Brücke für den Radweg parallel zur Gardesana zulässig ist, schließt die Stellungnahme des Koordinierungs-komitees.