Einmarsch der Alien-Garnelen am Gardasee
18.09.2024 – In den letzten Tagen gab es vermehrt Berichte über eine ungewöhnliche Garnelenart, die an den Stränden des südlichen Gardasees, insbesondere in Padenghe sul Garda und Desenzano, gesichtet wurde.
Viele der rötlichen Exemplare wurden tot aufgefunden, was sowohl bei Einheimischen als auch bei Besuchern Besorgnis und Aufregung auslöste.
Ursache für dieses Phänomen sind vermutlich starke Winde, die die Garnelen an Land gespült haben. Die beobachteten Tiere sind der „Procambarus clarkii“, besser bekannt als „Roter Louisiana-Flusskrebs“.
Diese invasive Art stammt ursprünglich aus den feuchten Regionen der USA und Nordmexikos und breitet sich seit vielen Jahren auch in den Gewässern des Gardasees sowie in anderen Teilen Italiens aus.
Der „Rote Louisiana-Flusskrebs“ oder auch „Roter Amerikanischer Sumpfkrebs“ ist eine besonders gefräßige Spezies, die das ökologische Gleichgewicht erheblich stören kann. Er steht auf der Liste der invasiven Arten der Europäischen Union und wird als Bedrohung für lokale Ökosysteme betrachtet. Trotz seiner schädlichen Auswirkungen ist es laut Experten mittlerweile nahezu unmöglich, diese Art vollständig auszurotten.
Dennoch gibt der WWF Bergamo und Brescia, vertreten durch den Delegierten für den Gardasee, Paolo Zanollo, Entwarnung: „Es besteht kein Grund zur Panik, aber das Problem sollte nicht unterschätzt werden.“ Zanollo erklärt, dass die Anzahl der Krebse zwar steigt, jedoch nicht dramatisch.
Außerdem haben die Krebse natürliche Feinde: „Möwen, Reiher und verschiedene Fischarten wie der Flussbarsch, Aal und insbesondere der Wels ernähren sich von ihnen. Eine Studie hat ergeben, dass mehr als die Hälfte der Nahrung der Welse aus diesen Krebsen besteht.“
Dennoch bleibt die vollständige Beseitigung der invasiven Krebse unrealistisch. „Was wir tun können, ist, ihre Ausbreitung einzudämmen“, schließt Zanollo.
Die Situation erfordert also weiterhin Aufmerksamkeit, ohne jedoch in Alarmismus zu verfallen. Der Rote Louisiana-Flusskrebs stellt eine Herausforderung für den Gardasee und seine Umgebung dar, doch dank der natürlichen Fressfeinde könnte sein Einfluss zumindest teilweise begrenzt werden.